Keine neuen Erkenntnisse nach Gespräch mit HFG
Am 20. September kam die HFG unserer langjährigen Bitte nach einem gemeinsamen Gesprächstermin nach und lud die FLAG-E sowie einen Vertreter der Rödermärker Bürgergruppe gegen Fluglärm und Tiefflüge (RBgT) und einen Vertreter der Erzhäuser Bürgerinnen und Bürger gegen Fluglärm e.V. zum Gespräch an den Flugplatz Egelsbach ein.
Der Flugplatzbetreiber war mit Herrn Weegen (Geschäftsführer), Herrn Bock-Janning (Technischer Leiter), Herrn Bauer (vom Mehrheitsgesellschafter Netjets) und Frau Lambrecht (Öffentlichkeitsarbeit) am Gespräch beteiligt.
Die FLAG-E und die RBgT gingen mit vier Forderungen in das Gespräch:
- Kein Ausbau/Kein IFR am Flugplatz Egelsbach
- Verbesserung der Jet-Problematik über Rödermark
- Eindämmung des Helikopterlärms über Wohngebieten
- Verbesserung des Beschwerdesystems
Kein Ausbau/Kein IFR am VLP Egelsbach:
Da unsere Forderung der HFG bekannt war, wollten wir konkret wissen, wie es mit dem Flugplatz Egelsbach und seiner Entwicklung weiter geht. Die HFG teilte mit, sie habe vom Regierungspräsidium Darmstadt noch keine Antwort auf den Vorprüfungsantrag für den Betrieb nach Instrumentenflugregeln (IFR) in Egelsbach erhalten. Man sei aber weiter daran interessiert, IFR einzuführen und alle dafür notwendigen Schritte zu unternehmen. Ein konkretes Planfeststellungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung sei derzeit noch nicht in Vorbereitung. Die Öffentlichkeit werde beizeiten informiert über anstehende Entscheidungen. Die Frage der möglichen Auswirkungen der Einführung von IFR für die Lärmentwicklung und den Flugzeugmix wurde kontrovers diskutiert.
Jet-Problematik über Rödermark:
Unsere Forderung nach Verbesserung der Jet-Problematik über Rödermark wurde vorgetragen. Derzeit teste die HFG nur für die Netjets-Flieger ein verändertes Anflugverfahren in größerer Höhe. Wie sich eine Einführung von IFR auf die Lärmbelastung über Rödermark auswirken würde blieb zwischen den Gesprächspartnern strittig.
Helikopterlärm über Wohngebieten:
Die Vertreter der FLAG-E wiesen auf die kontinuierlich steigende Anzahl von Flugbewegungen durch Helikopter am VLP Egelsbach hin und den damit wachsenden besonders problematischen Fluglärm an und über Wohngebieten. Bei der Forderung nach Verbesserung der Lärmbelastung durch Helikopterlärm über Wohngebieten wies die HFG darauf hin, dass sie die Flugwege der Helikopter, sobald diese den Flugplatz verlassen, nicht kontrollieren dürfe. Umso mehr forderten die BI-Vertreter der FLAG-E und RBgT, dass die HFG auf freiwillige Selbstbeschränkungen der Helikopter-Unternehmen hinwirken solle. Die HFG wies darauf hin, dass die Firma Heli Transair European Air Services GmbH beim Ausbau ihrer Hubschrauberflotte am Standort Egelsbach in etwas leisere Maschinen investiert hat. Die Möglichkeiten der HFG, die seit Jahren stark steigende Lärmbelastung durch die zunehmende Zahl der Helikopter zu verbessern, wurden kontrovers diskutiert.
Verbesserung des Beschwerdesystems:
Die BI-Vertreter forderten eine Verbesserung des ungenügenden Beschwerdesystems sowie mehr Transparenz. Die HFG erklärte dabei, dass sie bei Beschwerden über ihr eigenes Bürgertelefon am Flugplatz selbst entscheide, welche Beschwerde Aussicht auf Erfolg hat und damit an die zuständige Behörde weiter geleitet wird. Außerdem wären die Beschwerdeführer äußerst zufrieden mit diesem Service der HFG. Die Effektivität des Beschwerdesystems insgesamt wurde von der HFG anders beurteilt als von den BI-Vertretern. Ein Ergebnis konnte nicht erzielt werden.
Insgesamt verlief das Gespräch in ruhiger sachlicher Atmosphäre. Wesentliche neue Erkenntnisse gab es leider nicht.
Wir werden die weiteren Schritte der HFG genau beobachten und halten Sie auf dem aktuellen Stand.
Hallo zusammen,
vielen Dank für diese Informationen.
Mir ist noch nicht klar, inwieweit ERZHAUSEN (als eine der am meisten betroffenen Gemeinden) in diese Gespräche eingebunden ist.
Grundsätzlich unterstütze ich die Ziele der FLAG-E (Egelsbach und Erzhausen).
Beste Grüße
Rainer Reitz
Die BI Erzhausen ist in die Vorbereitung des Gesprächs eingebunden gewesen, konnte aber leider trotz entsprechender Planung am Termin nicht teilnehmen. Die spezifischen Belange der Gemeinde Erzhausen (insbesondere der Helikopterlärm) wurden jedoch von den übrigen BI-Vertretern vorgebracht. Wir sind als FLAG-E gut vernetzt mit den Bürgerinitiativen in Erzhausen und Rödermark. Daher werden wir auch weiterhin zusammen arbeiten, da der Lärm nicht an Gemeindegrenzen Halt macht.
Warum sehe ich eigentlich keine Kommentare der Langener Bürger? Südlangen ist durch die Platzrunden, speziell auch die Helikopter massiv betroffen, speziell das Gebiet Steinberg und Belzborn. Gibt es denn keien BI in Langen und auch keine Anfragen?
Hallo Marcel,
in der FLAG-E gibt es auch Mitglieder aus Langen, Wir freuen uns immer, wenn Langener Bürgerinnen und Bürger aktiv mitarbeiten und an Aktionen teilnehmen – wie z.B. bei unserem jährlichen Fahrradkorso. Es können aber noch mehr werden. Die Befragung der Parteien vor der Kommunalwahl 2011 zum Thema Flugplatz Egelsbach fand zumindest auch – von der FLAG-E organisiert – bei den Langener Parteien statt.