Egelsbacher Fluglärmmodell 3.0
Seit ca. drei Wochen erleben die Menschen in Egelsbach und Umgebung, was sich die Fluglärmkommission (FLK) Frankfurt unter einer Optimierung von Fluglärmbelastung vorstellt.
Die Gemeinde Egelsbach wurde zu einem in der gesamten Rhein-Main-Region einmaligen Modell für multiple Fluglärmbelastung, die sich nun aus drei verschiedenen Quellen zu einem alles beschallenden Lärmteppich wie folgt zusammensetzt:
- Im unteren Luftsegment werden wir von Kleinflugzeugen, Helikoptern und den Vertretern der Business Aviation überflogen,
- darüber haben wir seit wenigen Jahren die Großflugzeuge, die uns im sogenannten südlichen Gegenanflug überfliegen,
- und zudem hat man uns Cindy-S beschert.
Aber wie kam es nun zu diesem dritten Schritt, der uns in seiner Qualität, d. h. Lautstärke, und der Betroffenheit nach Köpfen „völlig überrascht“ hat?
Die Folgen der Routenänderung waren aus den Studien und Unterlagen, die der Entscheidung in der FLK Frankfurt zugrunde lagen, offensichtlich nicht zu erkennen, weil unserer Meinung nach die Zahlen alt bzw. falsch sind und die Berechnung der Lärmbelastung mangelhaft bzw. realitätsfern ist.
Wir haben Ende 2020, als der erste Probebetrieb in dieser Variante eingeführt wurde, bereits erleben dürfen, was da auf uns zukommen könnte. Als dann im Januar 2021 dieser erste Probebetrieb aus Sicherheitsgründen eingestellt wurde, haben sich viele entspannt zurückgelehnt, in der Hoffnung, es wäre nun vorbei. Diese ruhige Zeit hat die Stadt Darmstadt sehr klug genutzt, um die Verlegung nun besser vorbereitet durchzusetzen. Dazu sollte man wissen, dass die Stadt Darmstadt durch die Änderung der Abflugrouten von der Startbahn West in Zukunft potenzielle Baugebiete entwickeln kann, die dann nicht mehr als Lärmschutzzonen blockiert wären.
In enger Zusammenarbeit mit der Fraport und der DFS wurde die Sache in der Fluglärmkommission Frankfurt bestens vorbereitet und Ende 2024 zur Abstimmung gestellt. Entscheidend für die Einführung des Probebetriebs war die 227. Sitzung der Fluglärmkommission Frankfurt vom 2. Oktober 2024, in der unter „TOP 3g: Beschluss zur Optimierung der Abflugroute AMTIX-kurz (Neu: CINDY-S)“ der entsprechende Beschluss mehrheitlich gefasst wurde.
Interessant ist hier das Abstimmungsverhalten der Vertreter der Landkreise Darmstadt-Dieburg und Offenbach:
Der Vertreter des Landkreises Darmstadt-Dieburg verhielt sich durch Enthaltung neutral, wahrscheinlich weil es in seiner Zuständigkeit sowohl belastete als auch entlastete Kommunen gibt.
Völlig unnachvollziehbar ist die aktive Zustimmung durch den Vertreter des Landkreises Offenbach!
Ohne jede Not und trotz der negativen Erfahrungen aus 2020, als der erste Probebetrieb eingeführt und im Januar 2021 aus Sicherheitsgründen wieder eingestellt wurde, hat sich der Landkreis Offenbach für eine zusätzliche Lärmbelastung seiner Bürger entschieden.
Warum der Kreisbeigeordnete, Herr Alexander Böhn, sich so verhalten hat und welche Weisung er dazu vom Landrat, Herrn Oliver Quilling, erhalten hat, wissen wir leider nicht.
Das Mindeste, das wir erwarten, ist, dass sich unsere gewählten Politiker ihrer Verantwortung bewusstwerden, Schaden von uns abwenden und diesen Fehler umgehend korrigieren.
Wir bleiben weiter dran!
Günther de las Heras
1. Vorsitzender
Flug-Lärm-Abwehr-Gemeinschaft-Egelsbach e. V.
63329 Egelsbach
Ich habe hierzu den Druck meines Leserbriefes in der Ausgabe des Erzhäuser Anzeigers der nächsten Woche ca 6.8.2025 beantragt.Bitte lesen Sie ihn. Der Erzhäuser Anzeiger ist das offizielle Mitteilungsblatt der Gemeinde Erzhausen. Ich erwarte deshalb auch offizielle Stellungnahmen der Bürgermeisterin Lange,die ausgebildete Rechtanwältin ist.Wie rechtlich dagegen vorzugehen sie gedenkt.ich selbst bin zu jeglicher Unterstützung bereit,
Sehr geehrter Herr Döhler, in der Ausgabe dieser Woche steht, was wir weiter planen. Heute habe ich einen Brief an das BAF und in cc. an DFS, Umwelthaus und unter anderem unsere beiden Landräte geschrieben, in dem ich auf gestiegene Sicherheitsbedenken aufgrund der Erfahrungen der letzten drei Wochen und konkreter Ereignisse hinweise. Das von Herrn de la Herras angesprochene “Lärmerlebnis”, das so völlig von den dokumentierten Berechnungen abweicht, wird als Nächstes aufgearbeitet. In Erzhausen und Egelsbach soll es Bürgerversammlungen geben. Dort können wir informieren, Fragen klären und weitere Schritte erörtern.
Die Hoffnung, dass unsere Politiker in Egelsbach etwas unternehmen werden, kann man doch jetzt schon
begraben, da bis heute noch nicht mal ein Wort in der Langener Zeitung gestanden hat, dass die Egelsbacher
übergebührlich von dem Lärm betroffen sind.
Da müssen wir Bürger schon selber wieder etwas machen.